...lautete unsere Devise letztes Wochenende, vom 15.-17.07.2022. Reiseziel unseres Quartetts Sven, Jeanette, Kai und Manja. war Garmisch-Partenkirchen, Reisezweck der 10. Salomon Zugspitz-Ultratrail powered by Ledlenser, so sein vollständiger Name (viele weitere Bilder in der Galerie --> Klick auf ein Bild ;-).

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Internationales Flair, tolle Festival-Stimmung, spannende Rennen, tausende strahlende Gesichter, bestes Wetter – wir waren wirklich geflasht. Und erstmals bei einem Wettbewerb, wo unsere längste Distanz, die 50 km, die zweitkleinste Strecke war...

Die einzelnen Distanzen bauen wesentlich auf eine Runde um das Zugspitz-Massiv. Zentrum ist der Richard-Strauß-Platz mit Kongresszentrum/Olympia-Saal in Garmisch-Partenkirchen. Läufer der längsten Distanz (Ultratrail 108 km, 5.120 Hm) starten eine volle Runde direkt ab Garmisch, alle weiteren steigen etappenweise später in die Trails ein (Supertrail XL 82 km, 3.680 Hm ab Grainau, Supertrail 68 km 2.800 Hm ab Ehrwald, Basetrail XL 50 km, 1.660 Hm ab Leutasch, Basetrail 24 km, 610 Hm ab Mittenwald). Der letzte Streckenteil ins Ziel nach Garmisch ist für alle gleich.

Freitag Abend beziehen wir die Wohnung, holen die Startunterlagen und besuchen die Pasta-Party.

Kai und Manja nehmen die 50 km in Angriff, Sven und Jeanette die 24 km. Auf den 50 km liegen vier Verpflegungen, auf den 24 km zwei. Das ist schonmal gut, aber weniger als die Hälfte im Vergleich zu üblichen Volksläufen. Nicht umsonst ist umfangreiche Ausrüstung pflicht: Rucksack mit 1 l Wasser, Erste Hilfe Set, zusätzlich lange Hose/Shirt, Mütze, Handschuhe, Trailschuhe, Pfeife, Streckenplan gedruckt, auf Handy oder Uhr. Für die noch längeren Strecken wird auch die Liste noch umfangreicher.

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Der Blick auf das Streckenprofil macht klar, speziell der erste Abschnitt wird der Hammer für Kai und Manja. Vom Start 9:00 Uhr in Leutasch geht es zunächst locker bis an den Berg, dann steil 1.000 Hm hoch zum Scharnitz-Joch auf 2.048 m und gleich wieder runter, bis fast zurück an den Start. Gleichzeitig ist die erste Verpflegung erst nach 15 km unten im Tal.

Immer schmaler wird der Weg, am Ende schlängeln sich die Bergziegen wie an einer Perlenkette den Singletrail hinauf. Auf halber Höhe lassen wir die Baumgrenze hinter uns und es öffnen sich grandiose Ausblicke auf die Bergwelt. Nach der Passhöhe geht der Downhill ebenso steil und technisch talwärts. Die Oberschenkel brennen bereits, dabei befinden wir uns immernoch in Leutasch und haben noch fast einen Marathon vor uns. Inzwischen stellt sich ein Bärenhunger eint und sehnsüchtig erwartet wird die erste VP. Nach dem Rennsteig-Supermarathon mein erster Lauf, wo ich direkt und viel zu fester Nahrung greife und entgegen landläufiger Meinung festgestellt habe: ja, das funktioniert.

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Auf dem Weg von Leutasch nach Mittenwald ist Gelegenheit zur Erholung, es läuft weitgehend eben das Tal entlang zur zweiten VP.

Hinter dem Lautersee stoßen Sven und Jeanette vom Basetrail auf die Hauptstrecke. Die beiden starteten bereits 8 Uhr in Mittenwald. Vor uns liegen jetzt nochmal ca. 600 Hm Auf- und ca. 800 Hm Abstieg, vorbei an Schloss Elmau mit der 3. VP. Höhepunkt auf der Basetrail-Strecke ist der Eckbauer auf 1.237 m mit VP4. Anschließend geht es steil 520 Hm bergab zur Talstation der Eckbauer-Seilbahn.

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Die Oberschenkel brennen heftiger als je zuvor. Jetzt noch vorbei am Olympia-Skistadion, den Radweg entlang ins Zentrum von Garmisch. Bei an die 30°C auf der Asphaltpiste die letzten Kräfte mobilisieren fällt nicht leicht, aber letztlich erreichen wir alle geschafft, aber glücklich, zufrieden und vor allem sturzfrei den Zielbogen auf dem Richard-Strauss-Platz.

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Anschließend ist Zeit, nach einer Dusche den Lauf bei einem gepflegten Kaltgetränk Revue passieren zu lassen, die weiteren Zieleinläufe zu verfolgen, darunter Anna Hahner, die gerade den Supertrail XL gewann.

Wie schnell man war, ob anderere schneller oder langsamer waren, spielt für uns bei solchen Events eine eher untergeordnete Rolle. Ankommen, Spaß haben, Natur genießen, usw. zählt. So habe ich noch nicht in die Ergebnisliste geschaut... bei einem 10 km-Lauf wäre das obligatorisch. Ich denke, genau das macht Trailrunning aus und lässt dessen Beliebtheit steigen.

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