Am Sonntag, 29.05.2022, fand die Premiere der Deutschen Meisterschaft der Langstaffeln statt.
Ursprünglich war diese DM schon für 2020 bzw. 2021 geplant, wurde aber wegen Corona immer wieder verschoben. Lange Staffeln sind 4x 400m, 3x 1.000m männlich bzw. 3x 800m weiblich, sowie die 4x 400m mixed Staffel.
Da solche Läufe, in dem Umfang, in den normalen Deutschen Meisterschaften der Einzeldisziplinen nicht unterzubringen sind, hat man sich für dieses Format entschieden. Dadurch bekommt so eine Meisterschaft auch einen Team-Charakter in der sonst von Einzelkämpfern geprägten Leichtathletik. Die Herausforderung ist, in einem Verein oder einer Startgemeinschaft jeweils mehrere Läufer zu haben, die auf gleich hohem Niveau laufen können. Die Startgemeinschaft Erzgebirge hatte sich mit der weiblichen U20 über die 4x 400m und mit der männlichen U20 jeweils über die 3x 1.000m und die 4x 400m qualifiziert (alle Bilder der Galerie --> Klick auf ein Bild).
Die 3x 1.000m Staffel der Jungs hatte leider keine Chance auf vordere Plazierungen. Da Tilmann Reichel verletzungsbedingt ausgefallen ist, musste Bruno Heinzel nach den 400m zwei Stunden später auch noch die 1.000m mitlaufen. Sie haben sich wacker geschlagen, wenn aber der einzige Mittelstreckenläufer ausfällt, wird es schwer. Mit einer Zeit von 8:25,86 min wurden sie Achtzehnte.
Die Mädchen der U20 schlugen sich über die 4x 400m ebenfalls super und konnten mit einer Zeit von 4:04,65 min einen guten achten Platz erkämpfen.
Für einen Paukenschlag sorgten am Vormittag die Jungs der 4x 400m Staffel. Sie waren mit der viertbesten Meldezeit angereist, was aber nichts zu sagen hat, weil man nicht weiß, wie bei den generischen Mannschaften wirklich gelaufen wird. Da eigentlich alle Vier identische Zeiten laufen können, mussten die individuellen Eigenschaften die Aufstellung bestimmen. Sandro-Patrice Mittag, als guter Kurzsprinter, ist am schnellsten aus dem Startblock raus und kann so schon mal vorne mitlaufen. Nico Heinzel ist der Erfahrenste, vor allem wichtig beim ersten Wechsel in der Bahn und wenn nach seiner ersten Kurve die Bahn freigegeben wird. Da muss man sich gut positionieren. Ziel war es, in der Spitzengruppe auf seinen Bruder Bruno zu übergeben. So konnten Bruno und unser Schlussläufer Axel Sven Gerlach immer noch Mann gegen Mann laufen. Da entscheidet dann die Willensstärke.
Und genau so ging unser Plan auch auf und die Jungs erkämpften sich mit einer Zeit von 3:21,98 min. sensationell den 3. Platz. Für die gut befreundeten Sportler, von denen keiner auf der Sportschule trainiert, ist diese Bronzemedaille der Lohn für jahrelanges gemeinsames Training.
Mit dem Rückenwind dieses Erfolges müssen nun in den nächsten Wettkämpfen die Qualifikationsnormen für die Deutschen Einzelmeisterschaften angegangen werden.