Laufevents bei Sonne oder Regen, Schnee oder Hitze kennen wir zur genüge, auch am späten Abend, in die Nacht hinein oder am frühen Morgen. Aber etwas ganz besonderes ist der Kristallmarathon in Merkers. Es gibt nur sehr wenige Sportveranstaltungen die Untertage stattfinden. 500 Meter eingefahren in die Rhön, in das teilweise noch aktive Kali-Bergwerk, ist auch für uns Erzgebirger etwas ausgewöhnliches. Die 21 °C, kein Wind und eine optimale Luftfeuchtigkeit sind sehr angenehm.
Wie in den letzten Jahren, ist auch 2024 wieder eine Delegation von uns bei. Die Routines Susann, Netti und Sven haben schon mehrfach das Event erleben dürfen und sind immer wieder begeistert. Das hat sich auch auf die Rookies für dieses Strecke übertragen. Sandra, Anne, Lotta und Michael wollten dieses besondere Erlebnis auch einmal mitnehmen und haben sich die Erfahrungen der Routines angenommen.
Wir hatten uns alle gemeinsam am Tag zuvor im Waldschlößchen - eine gemütliche Herberge 20 Minuten von Merkers entfernt - getroffen und gemeinsam den Nachmittag und Abend genossen. Erfahrungen und Hinweise wurde geteilt mit den Rookies und auch viel gescherzt zusammen mit Zeugwart Jens, Steffen und Jana. Zeitig ins Bett und früh wieder raus - so kennen wir es ja an Wettkampftagen. Das Einfahren ins Bergwerk ist schon etwas besonderes. Meist fahren wir im Erzgebirge waagerecht ein, aber hier geht es mit dem Förderturm gleich mehrere hunderte Meter abwärts und dann mit Fahrzeugen bis zur großen Halle.
Mit einer 3,3 km Runde durch das Bergwerk mit fast 60 hm pro Runde, ist es nicht die einfachste Strecke. Gleich gar nicht bei der Marathon-Distanz. Die 42,9 km zzgl. der 750 hm haben sich Sven und Michael angenommen. Sven nutzte es als Vorbereitung auf seine Ultras und hat es in seinen Trainingsplan eingebaut. Einfach mal anstrengende Kilometer machen. Michael, der in der Vorbereitung für den HM beim OEM hat es ebenfalls als Longrun genommen und so starten beide ohne große Ambitionen. Einfach Spaß haben und ankommen. Sven hat noch Tipps zur Strecke mitgegeben, da die 13 Runden Untertage nun auch nicht gerade ohne sind. Mit Fahrradhelm und Stirnlampe ausgerüstet ging es um 11:00 los.
Eine Stunde zuvor um 10:00 startete bereits Anne auf den 10 km mit 3 Runden. Auch sie steckt in der Vorbereitung eines schnellen Zehners und wollte nach kurzer Erkrankung einfach auch nur wieder reinkommen und das besondere Erlebnis mitnehmen.
Anne kam nach den 9,9 km mit einer Zeit von 55:44 ins Ziel und wurde damit 10. Frau und erste in ihrer AK.
Und um 11:05 gingen dann unsere anderen Frauen und Steffen auf den HM mit 23,1 km und 385 hm - 7 Runden. Sandra und Lotta stecken auch mitten in der Vorbereitung für neue Bestzeiten und nutzten den Lauf als ausgedehnten Longrun.
Netti und Susann haben bereits mehrfach teilgenommen und sind immer wieder begeistert von dieser Einmaligkeit.
Bei der Halbmarathon-Distanz haben wir abgeräumt! Ungeplant und selbst überrascht kam Lotta als Gesamtsiegerin über die Ziellinie in deiner Zeit von 1:47:35. "Das war mega cool. Als Geologin ist es für mich natürlich von großem Interesse, in einem Bergwerk laufen zu können." So sagte sie in einem Interview nach dem Zieleinlauf. Kurz darauf folgte Sandra auf Gesamtplatz 3 in einer Zeit von 2:04:15. Auch nicht viel später kam unsere dritte Frau Susann ins Ziel mit 2:24:21. Das ist Platz 2 in der AK. Für Netti lief es ebenfalls gut und sie schaffte die Srecke in 2:40:35 und wurde Platz 3 in der AK.
Michael stellte ungeplant einen neue persönliche PB beim Marathon auf und kam mit 3:26:35 und auf Gesamtplatz 6 ins Ziel. Sven wiederum ist regelrecht übers Ziel hinaus geschossen. Nach 4:29:59 war er theoretisch im Ziel, nur hatte er sich leider verzählt und die Anzeige nicht richtig gesehen und so lief er einfach noch eine 14te Runde ... vorsichtshalber. Für ein Ultratraining jetzt auch kein Problem.
Wir können den Lauf nur weiterempfehlen an alle Interessenten. Es hat hat im Rahmen der Vereinskollegen auch wieder sehr viel Spaß gemacht. Danke von den Rookies an die Routines für den Support auch am Streckenrand! Es wird wohl für einige ein Bestandteil des Laufkalenders bleiben oder werden. Schade, aber auch nachvollziehbar ist die Begrenzung der Startplätze. Die sind meist auch sehr schnell vergriffen. Danke an K+S und den Triathlonverein Barchfeld!!!